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In den mehr als dreissig Jahren Tätigkeit als Architekt, nach Absolvierung von verschiedenen Zeichen-, Grafik- und Airbrush-Kursen, habe ich mich im Umgang mit Proportionen, Farben und Materialien ständig weiterentwickelt. Bei Beginn jedes Bildes versuche ich, gewisse Vorstellungen in eine Richtung zu kanalisieren; meine Hand wird aber im Wesentlichen geführt von Improvisation, Ergänzungen, Korrekturen und Überraschungen beim Farbmischen und -auftragen. Während den vielen Stunden des rein technischen und minutiösen Ausarbeitens habe ich Zeit, nicht nur über mein eigenes Werk und seine mögliche Wirkung nachzudenken, sondern auch über viele Aspekte der Kunst überhaupt. Als Maler sehe ich mich heute im Umfeld einer unübersichtlichen und chaotischen Kunstszene, dominiert von skandal- und sensationssüchtigen Künstlern, die alles, was mit Aesthetik  zu tun hat, bewusst ignorieren und versuchen, die Aufmerksamkeit durch provokative,  brutale oder völlig belanglose Werke auf sich zu ziehen.

Zu jedem meiner Bilder habe ich meine eigene, kritische Beziehung. Jedes hat seine eigene Aura, die sich je nach Umgebung, Licht und eigener Stimmung entweder klar erkennen oder schwer definieren lässt. Auf mystische, pseudo-philosophische  oder tiefen-psychologische Ingredienzen verzichte ich – man darf sie mir aber andichten. Unabhängig davon, ob man daran glaubt oder nicht, haben auch in meinen Bildern alle Farben, Formen und Schriftzeichen eine symbolische Bedeutung: Blau beispielsweise ist die Farbe des Göttlichen, der Treue, der Reinheit. Rot ist die Farbe des Feuers, der Liebe, der Wärme und Grün die Farbe der Erneuerung und Hoffnung.   Auf den ersten Blick alles positive Eigenschaften. Jeder Farbe haften aber auch negative Symbolgehalte an: „Blau sein“ heisst, in der deutschen Sprache, wegen Trunkenheit den Verstand verlieren, Rot steht für Zerstörung, Krieg und Hass oder Grün für Gift. Denkanstösse können so auch subtil und nicht nur per Faustschlag vermittelt werden.

Das Wesen meines Werkes liegt trotz der Vielfalt des künstlerischen Ausdrucks in der klar erkennbaren persönlichen Handschrift. Bei der Bildkomposition weiche ich meist vom traditionellen Fokussieren auf einen Mittelpunkt ab. Sujets und Motive weisen über den Bildrand hinaus und sollen den Betrachter  anregen, sich die Fortsetzung ausserhalb des Rahmens vorzustellen. Ich hoffe, meine Liebe zur Musik, insbesondere zum Jazz, spiegle sich auch im beinahe hörbaren Rhythmus, in der Dynamik meiner Bilder. Handgeschriebene Texte, fremde Schriftzeichen, Kalligraphien und Stempel signalisieren meine Bewunderung für andere Kulturen und tragen zur Bildaussage bei.

Im Juli 2005, anlässlich einer Ausstellung im Kulturzentrum meines Wohnortes, publizierte ich eine Broschüre mit Texten in zehnsprachiger Ausführung.

 

Maltechnik

Die meisten der Bilder werden so hergestellt:
Auf einem 2mm Schoeller-Malkarton wird ein Acrylik Medium mit weissen Farbpigmenten aufgetragen. Dann wird mit einer eigens entwickelten Spraytechnik der Bildhintergrund mit bis zu 15 Farben hergestellt. Aussparungen mit Maskierfilm. Gemalt wird mit Gouache-Farben ("Lascaux"), Airbrush-Arbeiten mit flüssiger Wasserfarbe ("Ecoline"). Ganz selten einmal Collagen.